Spannendes Thema: Blanc de Noir

Blanc de Noir und verschiedenfarbige Roséweine

Wie wird er hergestellt?

Dazu muss man zunächst wissen, wie die unterschiedlichen Verfahren für Weißwein-, Rosé und Rotweinherstellung ablaufen.

Für Weißwein werden die Trauben gepresst, so dass nur der helle Saft zur Gärung gebracht wird. Die Aromen stammen ausschließlich aus dem Fruchtfleisch der Trauben.

Schneiden Sie doch mal eine dunkle Weinbeere durch und sehen Sie sich das Innere an: es ist durchsichtig! Die Farbstoffe der dunklen Trauben befinden sich fast nur in der Traubenschale. Wie gelangt diese Farbe in den Wein?

Rotweine werden nicht nur aus dem Saft der Trauben hergestellt. Die ganzen Trauben mitsamt Schalen und Kernen, teilweise auch Stielchen werden gemahlen. Dieser Brei - die Maische - gelangt zur Gärung und wird unterschiedlich lange in Behältern aufbewahrt. Während dieser Maischestandzeit werden Farbstoffe und Aromastoffe aus den festen Bestandteilen der Traube, besonders die Farbe aus den Traubenhäuten - in den Most transportiert. Nach mehreren Tagen, teilweise Wochen werden die festen Bestandteile vom mittlerweile dunklen Most getrennt und die Weinbereitung läuft nur noch mit den flüssigen Bestandteilen weiter.

Für Roséwein beginnt die Verwandlung vom Most zum Wein zunächst wie beim Rotwein. Mit dem großen Unterschied, dass die Zeit für den Transport der Farbstoffe von den Schalen in den Most nur kurz ist, maximal einen Tag beträgt. Dann trennt der Kellermeister die festen Bestandteile vom blassrosa Saft und die Weinbereitung läuft weiter wie beim Weißwein.

Blanc de Noir entsteht, wenn praktisch nur der Saft der dunklen Trauben genutzt wird, ohne vorher zuzulassen, dass die Farbstoffe aufgenommen werden. Wir sind immer wieder fasziniert, wie gerade diese besonders hellen Roséweine die Aromatik der dunklen Traubensorten wiedergeben, aus denen sie erzeugt wurden.

Ein Roséwein wird nur äußerst selten aus Rotwein- und Weißwein gemischt. Das ist sozusagen eine Sonderform.